Interviews

Interview mit dem Kindermädchen von Frances Bean Cobain.
 
Geführt wurde dieses Interview von Nick Broomfield und ist im Dokumentations- Film „Kurt & Courtney“ zu sehen.
 

Babysitter: „Es wurde einfach viel zu viel über das Testament gesprochen. Immer wieder. Großes Gerede über Testamente. Dauernd dieses Testament und …“

Broomfield: „Um was ging es genau?“

Babysitter: „Courtney sprach über sein Testament und … Ich meine, was für ein Gesprächsthema.“

Broomfield: „Und war das irgendwie kurz vor seinem …“

Babysitter: „Ja, ich meine, der Monat wo ich dort war.., ich war gerade eine Woche zu Hause, und dann ist er gestorben. Ich hatte gerade mal eine Woche vorher, oder so, gekündigt.“

Broomfield: „Warum haben Sie gekündigt?“

Babysitter: „Weil ich es da oben nicht ausgehalten habe.“

Broomfield: „Und was hielten Sie von Kurt?“

Babysitter: „Äähmm …“

Broomfield: „Ich habe gehört, er war ein fürsorglicher Vater.“

Babysitter (nickt zustimmend): „ Ja, fürsorglicher, als man ihn ließ.“

Broomfield: „Was meinen Sie damit?“

Babysitter: „Sie kontrollierte ihn einfach total – jede Sekunde, wenn sie konnte.“

Broomfield: „Was, glauben Sie, wollte er?“

Babysitter: „Er wollte von Courtney wegkommen. Und ich glaube, er konnte einfach nicht, weil…“

Broomfield: „Wenn er Frances so sehr liebte und ihm seine Familie so wichtig war, warum, glauben Sie, hat er sich dann umgebracht?“

Babysitter: „Ich bin mir nicht sicher, ob er sich umgebracht hat?“

Broomfield: „Glauben Sie, jemand anders könnte ihn umgebracht haben?“

Babysitter: „Keine Ahnung. Ich glaube, wenn er nicht ermordet wurde, dann wurde er in den Selbstmord getrieben.“

 

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Interview mit Dylan Carlson. (Kurts bester Freund)
 
Geführt wurde dieses Interview von Nick Broomfield und ist im Dokumentations- Film „Kurt & Courtney“ zu sehen.
 

Broomfield: Wie war seine Beziehung mit Courtney?

Carlson: Hmm, offensichtlich ging sie durch ein paar Turbulenzen. Ob es zum Ende der Beziehung gekommen wäre oder nicht wissen wir nicht. Ich glaube, das werden wir auch nie, ich meine alle Ehen gehen durch Höhen und Tiefen.

Broomfield: Hat er es Ihnen gegenüber jemals erwähnt, was er zu vielen anderen Leuten gesagt hat?

Carlson: Was?

Broomfield: Das er die Beziehung beenden wird.

Carlson: Scheidung? Ich meine, er hat mir gegenüber nie irgendwelche Andeutungen gemacht. Ich meine, soviel ich weiß, hat er nicht mal irgendwelche Andeutungen über eine Scheidung oder etwas in der Richtung gemacht.

Broomfield: Wenn Sie sein bester Freund waren und er nie erwähnt hat, deprimiert oder selbstmordgefährdet zu sein und er wollte das Gewehr einfach nur zum Schutz und Rom war nur ein Unfall, vielleicht denken Sie dann auch, das er umgebracht wurde?

Carlson: Hmm, warum? Ich meine, wer? Ich meine, es ist …

Broomfield: Nun, wenn Sie sein bester Freund waren und er Ihnen gegenüber nie erwähnt hat, dass irgendwas nicht stimmt und er hat Sie ja kurz bevor – Sie wissen schon - noch gesehen, vielleicht hat Tom Grant Recht, vielleicht wurde er umgebracht.

Carlson: Aber ich meine, er muss ja nicht erwähnen, dass etwas nicht stimmt. Wenn man mit jemandem gut befreundet ist, tauscht man auf subtilere Art Informationen aus.

Broomfield: Was gab er Ihnen auf subtilere Art zu verstehen?

Carlson: Ich meine, ich sage nur warum…?

Broomfield: Ich versuche nur herauszufinden, was er Ihnen zu verstehen gab.

Carlson: Ich meine, die Sache ist die, zu dem Zeitpunkt, als er mir hätte mitteilen können, das er sich umbringen will, war er schon aus der Klinik abgehauen und da habe ich ihn nicht gesehen.

Broomfield: Aber, wenn Sie das Gewehr schon vorher gekauft haben und Sie das Gefühl hatten, dass er später selbstmordgefährdet war…

Carlson: Ich denke nicht, dass er unbedingt geplant hat sich umzubringen, ich meine ich weiß es jedoch nicht… ich meine…

Broomfield: Es war nur ein Zufall.

Carlson: Ich meine, wenn er von Anfang an total selbstmordgefährdet gewesen wäre, hätte er das Gewehr noch am selben Tag benutzt. Verstehen Sie was ich meine, ich meine warum begibt er sich dann noch in Behandlung?

Broomfield: Warum glauben Sie?

Carlson: Weil er unter Druck gesetzt wurde eine Entziehungskur zu machen. Von seiner Frau, seiner Plattenfirma und von seinem Management. Also begibt er sich dort hin und versucht von den Drogen wegzukommen und er kann oder will nicht. Ich meine, hauptsächlich wollte er nicht, weil es keinen Grund für ihn gab, von den Drogen wegzukommen. Es ist ja nicht so, dass er arm war und Lebensmittelgeschäfte ausrauben musste, um seine Abhängigkeit zu finanzieren.

Broomfield: Warum riet Courtney ihm, von den Drogen loszukommen? Sie war selbst abhängig.

Carlson: Ich weiß nicht. Weil sie besessen davon war, dass er damit aufhört. Ich meine, sie haben beide konstant versucht es vor dem anderen zu verstecken. Das größte lächerlichste Beispiel war, als Kurt mich einmal anrief um Speed zu kaufen und auf der anderen Leitung rief Courtney mich an und wollte Dope und beide haben gesagt: „Oh, und sag es nicht dem anderen.“

Broomfield: Ich weiß nicht, was ich von dem ganzen Mordkomplott halten soll.

Carlson: Sehen Sie es so, wenn ich ernsthaft glauben würde, das Kurt ermordet wurde und Courtney etwas damit zu tun hätte, wären diese Leute jetzt tot. Ich würde sie umbringen, wenn ich der Meinung wäre, dass das der Fall ist.

Broomfield: Hmmm.

Carlson: Ich meine …

Broomfield: Aber finden Sie es nicht merkwürdig, dass wenn, wie Sie gesagt haben, Courtney Kurt so sehr geliebt hat und sie wirklich besorgt um ihn war und wusste das er ein Gewehr hat und dachte er sei selbstmordgefährdet, dass sie nicht nach Seattle gekommen ist um ihn zu suchen?

An dieser Stelle schaut Carlson nachdenklich, sagt aber nichts.